„Am Anfang schuf Gott … die Alpen“

(R. Ayres – In den Alpen)

 

Der Wunsch, dieses Alpenepos zu schaffen und es zu einem multidisziplinären Kreativlabor zu machen, entstand aus der Entdeckung von Richard Ayres’ Stück „In den Alpen“.

 

„In den Alpen“ ist ein illustriertes Konzert, ein alpines Melodram für alle Zuschauer. Es beginnt mit der Erschaffung der Welt (und dann der Alpen) und erzählt die Geschichte der leidenschaftlichen Liebe zwischen einer jungen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes und Bobli, einem stummen jungen Mann, der ihr vom Talboden aus mit seinem Trompetenspiel seine Liebe kundtut.

 

Richard Ayres spielt mit allen musikalischen Referenzen und schafft mit diesem Stück ein zeitgenössisches Werk für alle Ohren. Auf humorvolle Weise thematisiert er Fragen der Differenz sowie den Mythos des wilden Kindes, die Wahrnehmung von Zeit, Kunst und Natur.

 

Das wie ein Märchen geschriebene Stück wird mit Off-Stimmen und projizierten Zwischentiteln erzählt und von Bühnenbildern und Videoillustrationen begleitet. Ein Schauspieler und Tänzer verkörpert die Figur der Zeit.

 

Diesem Abenteuer gehen vier Sätze aus Richard Strauss' Alpensinfonie voraus (abwechselnd live und im Fernsehen). So können wir alles erkunden, was uns die Alpen über die Menschheit in ihren grundlegendsten und zugleich lächerlichsten Aspekten offenbaren: ihre Zerbrechlichkeit und ihre Endlichkeit.

 

Zwischen den einzelnen Akten analysiert ein Zwischenspiel die Wahrnehmung musikalischer Zeit durch verschiedene Tiere. Er stellt sich vor, wie ein Wal, dann eine Fliege und schließlich ein Bakterium Musik wahrnehmen können. Richard Ayres hinterfragt damit ironisch unsere eigene Wahrnehmung von Musik, Kunst und vor allem Zeit.

 

Mit dieser Show wollen wir diese Zeit für Forschungszwecke nutzen, ein Laboratorium. Wir wollen die Alpen nutzen und ausschöpfen, alles hören, was uns dieser Ort über Zeit und Menschlichkeit erzählt. Und darüber lachen.

 

Durch Inszenierung, Zeichnung, Tanz und Musik veranschaulichen wir die romantische Lyrik von Richard Strauss' Alpensinfonie und die absurde Poesie von Richard Ayres' In den Alpen. Wir laden die Zuschauer ein, für die Dauer eines Konzerts ein unwahrscheinliches Abenteuer zu erleben und sich dabei mit einem Lächeln selbst zu hinterfragen.

 

Unser Ziel ist es vor allem, dies allen Zuschauern zu ermöglichen und ihnen durch die Präsentation eines illustrierten und inszenierten Konzerts den Zugang zum Konzert, zum Orchester, zur Musik und zum Gesang zu eröffnen.